Dass man sich für die Braukunst einiger deutscher zumeist großer Brauereien tatsächlich schämen muss zeichnet sich ja schon länger ab. Aber auf dem Oregon Brewers Festival in Portland ist das Gefühl so stark wie nie. Die genaue Anzahl der angebotenen Biere habe ich nicht in Erfahrung bringen können, aber es waren etwa 80. Der Eintritt ist frei, für 7$ bekommt man das Glas:
Für 1$ bekommt man ein Token:
Für ein Token bekommt man das Glas bis zum Probierstrich gefüllt, für vier bekommt man’s voll gefüllt.
Wer also viel probiert, kommt günstiger davon, wer lieber ordentlich trinkt, zahlt mehr. Also ich finde das fair. Man stellt sich also an einen der ungefähr 80 Zapfstellen und los geht’s.
Nun ist Portland bekannt (oder berüchtigt, je nach Geschmack) für seine extrem hopfigen IPAs und deshalb habe ich mich mal an die Portland-untypischen Biere gemacht, Hefeweizen und Pils. Und wie gesagt, es stellt sich eine gewisse Scham ein, auch wenn manche Biere komisch heißen: „DJ Jazzy Hef“ ist ein authentisches Weißbier, auch wenn Gilgamesh Brewing noch ein Tick an der Hefe drehen könnte. „Smoked Helles“ von Collaborator ein schönes Münchner Hell mit leichter Rauchnote. „Kaiser Pilsener“ von Bayern Brewing ein einwandfreies Pils, genauso wie „Czech Your Head Pilsener“ von Hop Valley Brewing Co.
Diese Liste ließe sich ewig fortführen, aber ich muss jetzt echt ins Bett und meinen Rausch ausschlafen. Hier noch ein paar Impressionen:
Ja, und, ist das wofür sich die Anreise über den „Teich“ lohnt?
Ich habe schon vor ein paar Jahren bei John Foster und Motor im „beerschool podcast“ davon gehört, konnte mich aber nie dazu aufreissen. Genauso wie die San Francisco Beer Week.
Also *nur* für des Brewers Festival rüber zu fliegen, ist wahrscheinlich ein wenig extrem. Aber wenn man sowieso mal an die US Westküste wollte, lohnt sich die aufwändigere Planung um in Portland zur richtigen Zeit einen Zwischenstopp einzulegen auf jeden Fall.