Warum Honig jetzt ganz anders schmeckt

Wir haben da so ein Ferienhaus in der Toskana. Da ist die meiste Zeit im Jahr niemand, weil die Toskana ist ja nicht um die Ecke. Im Spätsommer macht der letzte das Haus gründlich zu und dazu gehören auch die Klappläden an den Fenstern. Da hat sich letztes Jahr ein Bienenvolk zwischen einem Fenster und dem Klappladen eingenistet.

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Ein super Schauspiel, man konnte Drohnen ausmachen und Arbeiterinnen beim Schwänzeltanz beobachten. Trotzdem wurde sich drauf geeinigt, dass die Bienen einem Imker übergeben werden sollen. Besagter Imker kam und sah sich mit einer schwierigen Aufgabe betraut. Allein das Fenster zu öffnen war nicht so recht einfach.

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Aber er bekam es auf und damit nahm das Unglück seinen Lauf. Die Wabenlamellen, die die Bienen gebaut hatten blieben teils am Fenster und teils am Laden kleben. Als der Imker dann den Fensterladen öffnete war das das Ende für die strukturelle Integrität des Stocks. Große Teile der Waben brachen ab und fielen zu Boden. In dem Chaos das dann losbrach war die Königin nicht auszumachen.

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Das Ende des ersten Tages sah entsprechend trostlos aus.

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Allerdings hatte der Imker ein paar honigführende Waben aussortiert.
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Ich hatte dann recht viel Mühe das Haus bienenfrei zu bekommen, damit die Familie wieder einziehen konnte. Am Fenster hing eine kleine Traube Bienen und unter den Bienenstocktrümmern verkroch sich der Rest.

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Der Staat war nicht weggeschwärmt. Am zweiten Tag waren wir ausgeflogen und als wir abends kamen, hatte der Imker einen grünen Kasten hinterlassen und die Lage schien sehr ruhig. Wir hatten die Hoffnung, die Bienen hätten sich in den Kasten begeben. Ich habe mich dann daran gemacht den Honig zu ernten/abzufüllen (Wie sagt man?)

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Am Morgen des dritten Tages waren die Bienen wieder am Fenster und zwischen den Trümmern hervorgekrochen. Der Imker kam nochmal und hat Gift gesprüht und das nicht zu knapp. Uns allen tat das in der Seele weh, aber es schien nicht anders zu gehen. Ich habe noch nie so viele tote Bienen gesehen, oder überhaupt so viele tote Tiere auf einen Haufen.

P.S.: Um den Artikel nicht so deprimierend abzuschließen habe ich hier noch eine faszinierende Nahaufnahme von einer Hornisse. Da gibt’s hier auch einige. Bis jetzt waren die Hornissen von allen Stechinsekten am friedlichsten.

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