Recht herbes helles Bier, das leicht nach München schmeckt. Ganz OK, für die meisten Anwender ausreichend, aber sicher kein Bier, das einen Ausbruch der Leidenschaft bei mir auslöst. Merkt man vielleicht…
Kategorie: Kulinarik
Huppendorfer Bier – Vollbier
Buenos Mate
Heute stelle ich mal kein Bier vor, sondern eine Mate, die mich bei einem mitten in Berlin befindlichen Getränkehändler anwinkte.
Eine Mate nicht mit der Mate, mit der alles begann zu vergleichen, fällt schwer, ich werde trotzdem vergleichen. Was soll das auch.
Die Buenos Mate fällt durch ein ausgeprägtes Teearoma mit einer zarten Bitterkeit angenehm auf. Sie ist auch nicht so süß wie die Club Mate, hat aber einen ganz leichten künstlichen Beigeschmack ähnlich wie die Club Cola (nicht die Club Mate Cola), aber wirklich nur leicht.
Insgesamt würde ich sie der Club Mate vorziehen, könnte aber leicht sein, dass ich das nach der zehnten Flasche anders sehe.
Reh Bier – Pils
Für ein Pils recht unbitter, hat das Reh Bier Pils eher was von einem herben bayrischen Hellen. Mir erscheint die Namensgebung dadurch etwas ungeschickt, weil ein echter Pilsfan möglicherweise die Nase rümpft, während ein Pilshasser gar nicht erst zugreift. Das ist schade, es ist ein leckeres Bier, das ich auch (oder gerade) nicht-Pilstrinkern empfehlen würde. Die Brauerei Reh sollte die Namensgebung noch einmal überdenken, ansonsten macht sie alles richtig!
Hetzelsdorfer Bier – Fränkisches Vollbier
Von dunkel steht gar nichts auf der Flasche der Brauerei Penning aus Hetzelsdorf, trotzdem würde ich dieses Bier in jene Liga einsortieren, denn kräftige dunkelmalzige Aromen schlagen einem sofort beim ersten Schluck entgegen, die feinherbe Bitterkeit kann sich gut behaupten. Auch die Farbe würde ich jetzt nicht direkt als hell bezeichnen.
Ein Bier für den späteren Abend, wenn die Geschmacksknospen schon einiges zu tun hatten und mit einem kräftigen Hieb aufgeweckt werden wollen. Sehr gelungen!
Hopfen aus dem Hinterhof
Seit einiger Zeit sehe ich mit Interesse wie im Hinterhof eine Hopfenpflanze wächst. Sie gedeiht prächtig, so prächtig, dass sich manch Nachbar bestimmt denkt, das Scheißding wuchert alles zu.
Seit dem Bier-CRE hat sich der Gedanke festgesetzt, dass Bierbrauen eigentlich gar nicht so schwer ist und dann wächst einem auch noch so ein Prachthopfen vor Nase rum.
Heute bin ich zur Tat geschritten und habe mal zwei Stoffbeutel Zeug mit Blüten dran abgeschnitten. Ordentlich sortiert sieht das dann so aus (mit einem Euro als Größenvergleich):
Ich hätte noch 2-3mal so viel ernten können, aber jetzt sind es im ungetrockneten Zustand erstmal 244g. Mal sehen, ob das noch Bier wird. Für erste Gehversuche sollte es reichen.
Krug-Bräu Lager
Kräftiges dunkel-malziges Lagerbier mit einer sanften Bitternote. Gemahnt ein wenig an bayerisch Blockmalz ohne die Süße. Genau das Richtige für Wild oder ein deftiges Hammelgericht.
Ich finde es ja ausgesprochen albern, dass die Brauer aus Breitenlesau „Solarbier“ auf die Flasche schreiben, aber der freistaatliche Ökospießer will das wohl so. Naja, es schmälert die robuste Qualität des Bieres in keinster Weise, insofern soll es mir egal sein.
Augustiner Helles vom Fass
Bayreuther Brauhaus – Bayreuther Hell
Ein kräftiges rundes Helles, ein prototypisches bayerisches Bier. Wer das Bayreuther Hell getrunken hat und immer noch behauptet bayerisches Bier schmecke dünn, dem ist einfach nicht mehr zu helfen. Der sollte es vielleicht mal mit Cola versuchen.
Für mich schmeckt es nach dem Bier, das früher überall im Biergarten oder in der Schwemme unprätentiös aus dem Fass lief, das ein meinungsstarker Braumeister despotisch für richtig befunden hatte und das nicht etwa mithilfe von Zielgruppentargeting designed wurde. Ein Bier, das selbst dem romantisierenden Blick zurück in dieses „früher“ standhält, wo bekanntermaßen sowieso alles besser war. Kein exotisches, raffiniertes, ausgetüfteltes Bier, sondern ein verlässliches, bodenständiges, so wie immer schon.
Liebes Bayreuther Brauhaus lasst das Bayreuther Hell bloß so wie es ist.